Die Händel um Alltäglichkeiten

Systematische Aufzeichnungen über seine Verhandlungen und Beschlüsse ließ der Rat von Dresden im Mittelalter nicht machen. Vielmehr verließ man sich untereinander auf ein gutes Gedächtnis, wobei nach Ablösung bzw. Wiederwahl des Rates die jeweiligen Beschlüsse mündlich weitergegeben wurden. Erst die vermehrten Geschäfte machten es unumgänglich, mit Beschluss vom 23. März 1487 künftig wenigstens die Ergebnisse aus den Sitzungen der Räte niederschreiben zu lassen. Schon im nächsten Jahr waren der guten Vorsätze jedoch wieder Einhalt geboten. Nachfolgenden Auszug, speziell zur Sittengeschichte Dresden, verdanken wir dem von 1526 bis 1544 in Dresden amtierenden Oberstadtschreiber Dr. Martin Heusler (+ 14.05.1555), seit 1539 zugleich Ratsherr und 1554 regierender Bürgermeister: