Das mittelalterliche Dresden und seine Richtstätten

 

Die Lebenssituation der Scharfrichter und Abdecker Dresdens betrachtend, sind relativ verlässliche Quellen in den verschiedensten Stadtchroniken sowie in den einzelnen Tageszeitungen der vergangenen Tage zu finden. Konkretere Aussagen zur Arbeit dieser Berufsgruppen sind jedoch nur noch teilweise möglich, auch weil die Märzunruhen 1830 dafür sorgten, dass ein Großteil an Unterlagen zur Geschichte des Scharfrichter- und Abdeckereiwesens Dresdens für immer verloren gegangen sind. Doch auch mit dem wenigen uns noch zugängigem Material ist ein Stadtrundgang in punkto ehemaliger Gerichtsstätten Dresdens möglich.

Nicht erst seit Dresden 1485 (offiziell) zur Residenzstadt erhoben worden war, erleben wir vielerorts eine rege Bautätigkeit innerhalb und außerhalb der Stadt. Dies beweisen neueste archäologische Forschungen und älteste Schriften.

Binnen weniger Jahrzehnte wurde seit Mitte des 15. Jh. neben dem Ausbau der alten Dresdner Burg zum Residenzschloss das Wegenetz aus- und das Rathaus am Altmarkt umgebaut (1473). Die Stadt zählte zu dieser Zeit ca. 4000 Einwohner und lag damit hinter Leipzig und Freiberg zurück.

 

Ursprünglich vielfach von Holz und Fachwerk, haben sich Gebäude, der übrigen Stadt voranschreitend, allmählich ganz in steinerne Bauten gewandelt.

 

Mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen ist, das zumindest Richtstätten bereits - wie in anderen Städten auch - schon mit Stadtgründung ein fester Bestandteil des täglichen Miteinander waren, denn auch wenn Leipzig ein wesentlich wichtigerer Handelsplatz war, der Zustrom an Kaufleuten, an Gewerken, an Händlern, Künstlern jeweils ihren Faches aber auch an dunklen Gestalten nahm stetig zu und wollte gemäß der durch den Landesherrn erlassenen Polizeiordnungen geregelt werden.