Grimma - Groitzsch - Großenhain - Großschönau - Hainewalde - Hainichen - Hartenstein


Grimma

Örtlichkeiten:

1540: 12. Okt., wurde Asmus Ulitzsch vor dem Rat zu Grimma Alternativen aufgezeigt, um seine Frau Walpurgis freizubekommen, welche Felddiebstahl betrieben war. Eine diese bestand im Steine tragen [Schandsteine]; 1552: Hinrichtung auf dem Markt, ebenso 1696; 1618: Juni, wurde eine Magd (ihr Verbrechen ist nicht bemerkt) bei dem rothen Vorwerk verbrannt; 1621: Lage der Feldstücke der Bürger aus dem Erbbuche des Erbamtes; sie lagen ... am Gerichtswege, bei dem Gerichte, ... am Diebsteige; 1753: Neuaufrichtung der Militär-Justiz (Galgen) auf dem Markt; 1754: 20./21. Sept., Errichtung eines neuen Galgen an der Gerichtsstätte (Leipziger Straße, heute etwa zwischen  No. 73 und No. 89); 1561: Benennung des Halseisens (Pranger), gleiches 1569; 1584: Errichtung des Narrenhäuschen auf dem Markt (bis Februar 1790); Galgenberg: auf Döbener Flur; Der Name Rabenstein, vormals Clausenstein, rührt wahrscheinlich daher, weil bei demselben mehrmals Verbrecher ersäuft worden sind.

Bauergasse = Hintergasse: im 16. Jh. wird hierfür der Name Schindergasse geläufig;
Verpachtung des Schindteiches 1695; Die Abdeckerei befand sich in neuerer Zeit (bis 1914) rechts der Beiersdorfer Straße

erste bekannte Hinrichtung:

1512: wird wegen Bigamie zu Grimma der Kretzschmar[Schankwirt] zu Cannewitz Thomas Eckhartt enthauptet.

Obergerichtsbarkeit:

wahrscheinlich erlangte Grimma diese ums Jahr 1437 durch die Söhne Friedrichs des Streitbaren auf Vermittlung ihrer Mutter, der Kurfürstin Katharina, zu deren Witthum Grimma gehörte und die bei ihrem öfteren Aufenthalte für die Angelegenheiten der Stadt sich interessirte und als Regentin auf dieselben einen Einfluß übte, wie z.B. auf ihr Geheiß die Staturen der Stadt im Jahre 1438 um einige Artikel vermehrt wurden. Mit der Verleihung der Obergerichte hängt wahrscheinlich auch die Revision der Stadt im Jahre 1438 zusammen, wenigstens die Änderung des Artikels über Mord und Todtschlag, welcher nach der neuen Fassung „nach des Gerichts oder auch nach des Raths Erkenntniß verwandelt und verbüßt werden soll“.

erste Nennung des Abdeckers bzw. des Scharfrichters:

1505/06: dem Uffdecker … zu räumen 5 gr. - 1645: Hinrichtung des Grimmaischen Scharfrichters zu Mittweida.

erste namentliche Nennung des Abdeckers:

Heyntz, Christoff, in Grimma seit ca. 1531.

Gefängnisse:

Im Rathaus: der Bürger-Gehorsam (1442), die Marterkammer bzw. die Armesünderglocke (um 1600) auf demselben; Anlegung der (neuen) Frohnfeste 1749/50, nachdem das (alte) Frohnhaus 1748 (am Schloss) zwangsversteigert wurde. 1754 wird das Hohenstädter Tor erweitert, wobei ein Stockwerk daselbst als Gefängnis diente; genannt ebenso eines 1818 im Pappischen Thorgebäude und 1821 im Rathaus.

Besonderheiten:

1533: 12. Jan., entleibte ein Tuchknappe Hans Tzwiner aus Werdau Sonntags nach Erhardi Petern Schugkenner. Er flüchtete mit Hans Gebhart von Hof, welcher bei der That zugegen war; die Fliehenden wurden aber auf Trebsener Gebiet eingeholt und in Trebsen ins Gefängniß gesetzt. Da Hans von Minckwitz dieselben nicht auslieferte, wurden über Tzwiner Gericht in Trebsen gehalten und derselbe dort von dem Altenburger Scharfrichter enthauptet.

Merk-Würdigkeiten:

1546: wurde Andreas Rhode aus Sangerhausen, welcher an Aschermittwoch [10.03.] auf dem Schlosse zu Dresden einen silbernen Becher gestohlen und zerschlagen an einen Goldschmied in Meißen verkauft hatte, hier gefänglich eingebracht, und nachdem der von Herzog Moritz hierher geschickte Schösser von Dresden „das peinliche Gericht begehrt“, mit dem Strange hingerichtet.


Groitzsch

Örtlichkeiten:

bis 1650: Pranger auf dem Markt vor dem Gasthof zur Goldenen Rose. Hinrichtungen fanden außerhalb der Stadt auf dem Galgenberg (nahe Bergstraße) statt; 1817 bzw. 1820: Erwähnung des Halseisens (Pranger) am Turmplatz; Narrenhäuschen (1824).

1683: Errichtung der Scharfrichterei / Abdeckerei an der Altenburger Straße bzw. an der Luckaer Straße bis 1868, danach Verlegung an die alte Schnauder (Pflugstr. 104).

erste bekannte Hinrichtung:

1689: 22. April, ist Christina, Hansen Webers des Wollhämmerers Tochter allhier, wegen ihres begangenen Kindermords nahe dem großen oder langen Schwenikenstege, auf welchem hiesige hochfreiherrl. Rechenbergische Gerichte gestanden, in einen Sack nach urtheil und Recht gesteckt und ersäuffet worden.

Obergerichtsbarkeit:

In einem Stift-Naumburgischen Lehnbriefe, der am 28.01.1617 in Zeitz für Andreas Pflug auf Mausitz ausgestellt worden ist, sind folgende Lehnspertinenzien enthalten: „zu Gr. im Vorstädtlein in Neuer Groitzscher Flur, sofern dieselbe wendet, Gerichte Oberst und Niederst, über Hals und Hand, samt den Handfrohnen und gewissen Lehen und Zinsen.

erste namentliche Nennung des Scharfrichter:

Johann Martin Brand, um 1726/36 SR in Groitzsch, vordem in Glauchau.

Gefängnisse:

1824: Im Quatember-Steuerkataster verzeichnet ist der Rathsthurm oder die Frohnfeste (1820: "Hundeloch"), bestehend aus einem Thurme mit darinnen befindlichen Gefängnissen und daran liegenden eingezäumten Platz. / 35 Ellen lang, 13 Ellen tief.

Besonderheiten:

Auf Anregung des Königlichen Ministeriums des Innern, beziehentlich der Königlichen Kreishauptmannschaft hat im Jahre 1889 der Bezirksausschuß die Frage wegen zweckmäßigerer Einrichtung des Abdeckereiwesens zum Gegenstand seiner Berathungen gemacht und ist schließlich dahin schlüssig geworden, den Versuch zu machen, ob nicht den mit der jetzigen Einrichtung verbundenen Uebelständen durch Gewährung von Beihülfen aus Bezirksmitteln an die Abdeckereibesitzer, welchen dabei entsprechende Bedingungen über Einrichtung und Betrieb ihrer Abdeckerei zu stellen wären, abgeholfen werden könnte.

Nach längeren Verhandlungen und Herbeiziehen verschiedener Gutachten erkannte der Bezirksausschuß im Jahre 1890 die Uebelstände, wie sie der Königliche Bezirksthierarzt Herr Walter, Borna, geschildert hatte, als vorhanden an und war der Ansicht, daß Abhilfe dringend notwendig sei, sah aber von Errichtung eigener Cavillereien ab, des hohen Kostenpunktes wegen.


Großenhain

Örtlichkeiten:

vor dem Wildenhainer Tor (im Westen) Galgen (vor 1451) und Rabenstein (1562); Reparatur des Gerichts 1563, 1630, 1663 (Galgen) und 1662 (Rabenstein); Umgestaltung dieser Plätze in Felder 1792 bzw. 1836; Galgenberg südöstlich der Stadt zwischen Weßnitz und Göhra bzw. Galgenberg beim Berliner Bahnhof, 1568: Ertränken einer Kindsmörderin von der Siechenbrücke (ebenso 1598, letztmalig 1622]; Hinrichtung auf dem Markt 1642; Nennung des Gitters bzw. Narrenhäuschens bis 1746; Hinrichtung 1683 bei dem Pestkirchhof zu Naundorf [Stadtteil] bzw. auf dem Naundorfer Gerichtsplatz bei Folbern 1808; 1579: „Galckmühle“ [Galgenmühle];  Siechenbrücke, 1729: Vollziehung einer Erschiessung 1729 auf der Viehweide (den Röderwiesen auf der Südseite der Stadt); 1739: Errichtung eines hölzernen Galgens (Schnellgalgen; Militärjustiz) an der Hauptwache (Neubau 1776; Abbau 1816), in deren Nachbarschaft ein hölzerner Esel (bis 1778) und ein Pfahl (für Schandstrafen, bis 1816) gleichfalls aufgestellt wurde.

1787: Namensänderung der Strassen: Katharinengasse (vordem St. Barbaragäßchen bzw. Scharfrichtergäßchen); Die Hingerichteten oder Selbstmörder begrub man (bislang nachweislich seit 1568) auf dem Jacobskirchhof.

erste bekannte Hinrichtung:

1506: 18. Sept., ward eine alte Frau, die schwarze Matthesin, zu Großenhayn als Hexe verbrannt, weil sie den Leuten böse Beulen und Elben gemacht haben sollte (welche aber von der Pest herrührten).

Obergerichtsbarkeit:

1388: 14. Mai, Bischof Christian von Naumburg leiht der Gemahlin des Markgrafen Wilhelm I., Elisabeth, das von Landgraf Balthasar und Markgraf Wilhelm I. ihr als Leibgedinge verschriebene Schloß Hayn uber Elbe Haus und Stadt mit den obersten und niedersten Gerichten und allen Zubehörungen, wie es die genannten von ihm und dem Stift Naumburg bisher zu Lehn gehabt haben, zu rechtem Leibgedinge ...

1451: 13. Sept., Friedrich II. „der Sanftmütige“ Kurfürst von Sachsen belehnt erb- und eigenthümlich die Stadt Großenhain mit dem Ober- und Halsgerichte für 1.200 Rhein. Gulden.

erste Nennung des Abdeckers:

1493: Per Verordnung wird der Dresdner Scharfrichter zur Hantierung u.a. auch nach Großenhain beordert.

1535: Resignatio oder Uebertragung der Pfarre an den Rath sammt allen Zugehörungen, ... 4) Von etlichen Gärten vor der Stadt … 10 Gr. der Abdecker … Unter den Einnahmeposten des Johannishospitals befindet sich 1575 der Posten "von der alten Abdeckerei".

erste namentliche Nennung des Schinders:

1606: 16. Jan., ist Kilian Kittler, Schinder, der am 17. Oct. v. J. Urban Hennicken ermordet, allhier mit dem Schwerdt vom Leben zum Tode gebracht worden.

Gefängnisse:

vor 1429: Klostergefängnis in dem von den Hussiten zerstörten St.-Georgs-Stift.

Rathsfrohnveste im Pulverturm (in der Frohngasse - heute Braugasse - bis 1878), in welchem zugleich die Tortur vorgenommen wurde (Erwähnung der Daumenstöcke, Schnüre, der Leiter und die spanischen Stiefel 1741); Nennung der Bütteley 1655.

Besonderheiten:

Eine Überlieferung besagt, daß in der Nähe der Jacobskapelle einst ein Götzenbild des Wendengottes Zutibor gestanden hätte und vom Bischof Hildeward von Meißen (auch: Eilward; 1016 – 1023) zerstört worden sei. Es ist leicht möglich, daß das heidnische Heiligthum sich auf derselben Stellen befunden hat, wo später der Galgen stand, und daß man durch Errichtung des letztern die Weihe des Platzes vernichten wollte.

1616: Anfangs dieses Jahres ward bey den Wohllöbl. Stadtgerichten, statt des vorigen Gerichtssiegels, welches dem Rathswappen glich, zur Unterscheidung wegen Verwaltung der Criminaljustiz, ein neues Gerichtssiegel mit dem Bilde der Themis [griech. Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung sowie der Philosophie] eingeführt.

1707-08: Das Kammerregister verzeichnet einen Posten für „des Cavillers Knecht, so unterschiedene todte Aeser aus der Stadt von den Gassen, als Hunde und Schweine, wenn solche die schwedischen Dragoner todtgestochen, auf den Schindanger geschafft hat". Der Scharfrichter bzw. dessen Knecht wird seit 1752 mehrfach genannt.

Merk-Würdigkeiten:

um 1523: Die Prediger, Lehrer und sonstigen Gelehrten (auch Juristen), welche der Ketzerei verdächtig waren (betr. Luthers Lehren) wurden entweder auf Jahre oder Zeitlebens nach Stolpen oder Merseburg in die Gefangenschaft geführt und daselbst in abscheuliche Kerker gesperrt, in denen sie vor Hunger und Elend umkamen. Ihre Leichname fanden auf dem Richtplatze ihr Grab.

Ratsfrohnveste
Ratsfrohnveste

Großschönau

Örtlichkeiten:

Galgenhügel bei dem Gründischen Teich nahe Neuschönau.

Obergerichtsbarkeit:

1497: 17. Aug., geschlossener Vergleich zwischen der Ritterschaft des Zittauer Kreises mit dem Zittauer Rathe wegen der Obergerichtsbarkeit. Donnerstag nach Tiburtius.

1562: 12. März, Kaiser Ferdinand bewilligt den Landständen und den Sechsstädten in der Oberlausitz die Obergerichte.

Besonderheiten:

1617: 12. April, gieng das Vorwerck zu Groß-Schönau des Nachts, nebst 700 Schafen, in der Feuersflamme auf, das arme Volck vom Georgenthal, Rumberg,, und andern umbliegenden Dörffern schorren die Schafe, welche nicht gar verbrannt waren, aus der Brandstädte, streifften, und verzehrten dieselbigen vor grossen Hunger.

1836: kam im Juni nach vorhergegangener Verordnung, die erste Selbstmord-Leiche ans Bahrhäusel, welcher Fleck nun für alle Selbstmörder bestimmt wurde. Vordem wurden diese außerhalb des Dorfes (von sog. Orgelleuten aus Zittau, wohnhaft im Haus zur "Weißen Henne") begraben, z.b.: beim "Gemeindebusch" oder im Busch an der Waltersdorfer Grenze. Orgelmänner aus Großschönau sind 1680 zu Mittelherwigsdorf bemerkt, welche daselbst Pestleichen begruben.

Merk-Würdigkeiten:

Todtengräber und „Abdecker“ waren solche Personen, mit denen man nichts gemein haben wollte. Ersterer hatte sogar im Kretscham, wenn er zum Biere ging, einen Platz für sich – fern von der Menschen Gewühl.


Hainewalde

Örtlichkeiten:

1855: 20. Dez., … es waren der …, wo das Thermometer 22 Grad Kälte anzeigte. An diesem Tage gingen viele Hundert Großschönauer, Alt und Jung, nach Hainwalde, um sich die Hinrichtung des wegen Giftmordes zum Tode verurtheilten Christian Gottlieb Fritsche aus Oberoderwitz anzusehen, wobei sich viele Neugierige aber auch Mannschaften von den zur Bewachung beorderten Militärs verschiedene Gliedmaßen erfroren. (Der Fleck, wo die Hinrichtung stattfand, war links der Straße nach Zittau, vor der sogenannten Charlottenruhe).


Hainichen

Örtlichkeiten:

Gerichtsstraße bzw. Äußere Gerichtsstraße.

1565: Hinrichtung in Hainichen ohne Nennung der Richtstätte.

1583: Jan., wurden Bendedix Bode und sein gleichnamiger Sohn aus Ottendorf [OT von Hainichen] begangener Mordthaten und Straßenraubes wegen zu Arnsdorf [nördl. Hainichen] justifiziert und auf Räder genagelt.

1762: drei Hinrichtungen an Deserteuren auf dem Pfarrfelde und in der Schlucht bei dem oberen Gasthofe, dem goldenen Löwen, gehörigen Felde.

erste bekannte Hinrichtung:

… Auf einer Urkunde, die Hinrichtung eines Dieners Thylichs von Honsberg durch die Brüder von Celle betreffend, befindet sich ein zerbrochenes dreieckiges Siegel, von welchem nur noch der hintere Teil einer Henne und ein Teil der Umschrift … De HUNSBE … erhalten ist. (Tylich von Honsberg, Ritter, war um 1283 Besitzer von Hainichen und Cunnersdorf und ist Zeuge einer Urkunde vom 27.04.1291 und Zeichner einer Urkunde vom 07.08.1300.)

Obergerichtsbarkeit:

1478: 15. Aug., Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen belehnen auf Bitte Kaspars von Schönberg dessen Ehefrau Barbara mit dem Städtchen Hainichen samt Obergerichten und allen Nutzungen samt dem Vorwerke und Dorfe Börnichen und den Dörfern Schönnerstädt und Wenigendorf zum rechten Leibgedinge.

Nennung des Schinderknechts bzw. Scharfrichters:

der Schinderknecht 1705 bei Bestattung eines Selbstmörders und 1762 der Mittweidaer Scharfrichter bei Hinrichtung eines Deserteurs.

Gefängnisse:

Erwähnung des sogenannten Hetzenlochs am Freiberger Fußsteig, benannt nach dem Hainichener Johann Georg Hetze, welcher 1746 seine Frau ermordete und nach erhaltener Tortur in der Frohnveste zum Bau verurteilt wurde.

Merk-Würdigkeiten:

1756: 14. Jan., wurde auf Allerhöchsten Befehl die Kirchenbuße nach allen ihren Graden abgeschafft.


Hartenstein

Örtlichkeiten:

westlich der Stadt über dem Oberstädtel. Der Weg nach Wildenfels durchschneidet den ehemaligen Gerichtsplatz, Markt;

Errichtung der Raumer Meisterei 1712, diese fiel 1906 einem Brand zum Opfer und wurde danach als Ausflugslokal wiedereröffnet.

erste bekannte Hinrichtung:
1519: 17. März, wurden Hans Lorenz von Hartensdorf, 25 Jahr alt, und dessen Cammerade Marcus Müller, sonst Schmied genannt, von der Oberaffalter wegen Beraubung vieler Bienen-Stöcke und anderer begangener „Deube“, so sie an vielen Orten verübet mit dem Strange zu Hartenstein vom Leben zum Tode gebracht. 

erste namentliche Nennung des Scharfrichter:

1696: 26. Nov., Scharfrichter Brand aus Glauchau spannt die Frau des berüchtigten Räuberhauptmannes Nicol List in Hartenstein auf die Tortur.

Gefängnisse:

1744: Sommer, wurden ernstliche Maßregeln gegen die Räuberbanden ergriffen, und eine Diebsbande wurde beim Fordern Wechselburger Amte inhaftirt, nämlich Jacob Böttger, der im Rathkeller zu Meerane verhaftet worden war, Anna Maria Richterin und deren Sohn, Andreas Funke, beide in Hartenstein arretirt, ...

Besonderheiten:

1765: 22. Nov., Der Scharfrichter zu Hartenstein (Raum), Fischer, wird durch seinen Knecht Christian Weise im Streit erstochen, worauf Letzterer 1767 auf der Hartensteiner Fehmstätte durch den Sohn des Glauchauer Scharfrichters sein Urteil durch das Schwert empfang (letzte Hinrichtung zu Hartenstein).

Merk-Würdigkeiten:

1604: Ein gefangener Mörder zu Hartenstein hat am h. Ostertag (08. April), als ihm der Gerichtsfrohn [Büttel] das Essen gebracht, denselben ermordet, deswegen ihm auch das Rad zuerkannt worden ist.

1682: Eine Ehefrau aus Wernsdorf war in Hartenstein wegen einer Doppelehe, die sie eingegangen, verurtheilt worden, wurde aber unter der Bedingung begnadigt, daß sie die Pestleichen begrübe.

Raum bei Hartenstein mit Meisterei vor 1742
Raum bei Hartenstein mit Meisterei vor 1742