Dornstag nach oculi (16. III.) beschlossen durch beyde rethe, das man dy gotslesterer straffen solle offentlich inhalt der gestalten nottel.

 

Freitag nach vincula Petri (04. VIII.): Jacoff Hundorff hat sein sache, das inen Gorg Waygener eyn schalck und boßewicht geschulden, dem rathemechtig anheim gestalt, desgleichen Gorg Wagenerhat sich darzu bekant und sage es nach (noch), er hab ime drey rade gestolen und inen keller vorstackt, welchs Hundorff verlegen (verleugne), das er ime die rade zugesaget, wi er auch vorm richter Wolff Reichen bekant, das er sie ime vor seine mühe gegeben, doruff er sie, damit sie nicht am wetter vortorben, in keller beschickt. Discussum quod fecit animo injuriandi et illegitimo modo, ergo punibilis, sal inn thorm gesatzt und eyn tag oder 2 gehalten werden. Uff erkenntnus des raths hats der wayner Hundorffen abgebethen und gesaget, das er inen zun ehren geschulden und geschmehet, das habe er gethan aus bewegtem zornigem gemutte und wisse nichts von ime dan alle redlichkeit und alles und bitte umb gottes willen ime sulchs umb zu vorgeben. Doruff ist der wagener in gehorsam genohmen und den viermeistern Hundorffsunschuldt angezeigt. (Am Rande): Nickel Nael und Jacoff Hornig haben inen außgeborget sonnabent dornach.

 

Sonnabend darnach (05. VIII.):

... Es sal nymandt bei leip und gut keinen herbergen, die aus dem sterben kommen, nach auffnehmen ahne wissen und willen des rathes, auch kein obist bei den Behemen keuffen.

... Es sal aller aberaum aus der stadt an die Elben bei Ficklern an die Mauer gefurt werden und sonst keinen ort, uf bevelh U. g. H.

... Es sal nymandt die schwein uffm marckte und gassen umblauffen lassen. So offt der botte (Ratsbote) die uberkommet, sal er sie pfenden, desgleichen die entten. Item keine gense sollen in und uff den stadtgraben befunden werden, bei pfendung wie oben.

... Der mist sal von den strassen vorn thoern in 14 tagen geschickt werden. Welcher uber di zeit befunden wird, sal des gehorsams nicht entledigt werden, er schicke in dan hinweg und gebe 1 ß zur straffe.

... Letzlich der geschoß erinnerung gethan, das die von Walpurgis bis uf pfingsten, von Michaelis bis uf Martini eingebracht werden, beim gehorsam und straff.

 

Freitag nach Lucä (20. X.): Hans Hesperg ist eyn vormunde gegen der Jostin Weißbrot. [im Anhang: Jobst Weißbrot war 1530 in Pulsnitz hingerichtet worden, vgl. Dresdner Geschichtsblätter I, 84]

 

Sonnabend nach Briccii (18. XI.): ist Joachim Listen seine straffe vorandert, also das er in 4 wochen sal 2 ß niderlegen, und hat zugesaget, in einem jhar kein messer zu tragen und das er nach neun horin keinen tabern (schenke) sal befunden werden, wil sich halten als einem fromen gesellen gezimet.

 

Freitag nach (Tagesangabe fehlt): ist die banck so Matz Robus (?) gehapt, dem baccallaureen Merten Peltzs sohne geligen, das er die belegen sol, so langeer es vormag, und wan er di nicht meher zu vorlegen wust, das er di unvorkaufft dem rathe wider aufflasse, welchs er also zugesaget.

 

Mithwoch Luciä (13. XII.): hat Georg Schirmeister mit handgelubd zugesaget bey schuldt, busse und hochstem landtrecht, sich widder mit worten nach wercken kegen seim schwager dem sindico zu vorgreiffen, sonder fridlich halten.

 

Freitag post Thomä (22. XII.): Die hutterin angesaget, das sie ire tochter Barteln irem manne nicht sal furhalten, zeiget ursachen an, das er sie yhr habe anheim geschickt und halte sie ubel, welcher ursachen nicht wol zu sagen, und sonderlich das er sie zwine, gelt uffzuborgen und di leuthezu betrigen; wo sie es nicht thun wil, das er sie mit nehsteln steuppe und schlahe, welchs die Grensingenerfaren und sie von Freiberg herab mit ir bracht.
Bartel Jentzschen und seim weybe angesaget, das sie sich beide selbst als alte vorstendige sollen weisen und widder zusammen zihen; wo nicht, sol ir keinem vorstattet werden, hirinne in der stadt weichbild ire nahrung zu haben, und dy frau sol vorkeuffenund weg zihen. Termin angesetzt bis uff trium regum.

 

Freitag post Thomä (22. XII.):
Jacoff Kaphan sal sich in 14 tagen mit eym rathe umb den todschlag in seim hauß begunst und vorschwigen vortragen.